Ein Kollektiv von zwölf Künstlern des Kreativkreises Muggensturm hat ein außergewöhnliches Kunstprojekt ins Leben gerufen. Jeder Künstler gestaltete eine Holzplatte, auf der eine laufende Figur dargestellt ist. Das Besondere daran: hintereinander abgespielt ergeben diese zwölf gestalteten Bretter eine beeindruckende Animation. Die Figuren erzeugen die Illusion einer Laufbewegung.

Die Realisierung dieses Projekts erforderte eine sorgfältige Planung unter der Leitung von Tanja Krampfert, um sicherzustellen, dass jeder Künstler die korrekte Phase dieser Bewegung ausarbeitete.

Als Vorlage erhielt jeder Künstler eine Phase eines laufenden Mannes und die Aufgabe, daraus einen einzigartigen Charakter zu schaffen, wobei die Proportionen beibehalten werden mussten.

Folgende Künstler haben am Gemeinschaftsprojekt mitgewirkt (in der Reihenfolge der oben abgebildeten Kunstwerke):
Truc Truong I Nadja Jentsch I Ute Heidelberg I Brigitte Schülj-Holl I Renate Hosenfelder I Johanna Kuhn I Ursel Kölmel I Helga Kalkbrenner I Prof. Tanja Krampfert I Marianna Drokalou I Lisa Engand I Ilse Riedel

Die bemalten, 140x40 cm großen Holzbretter sind in einem Halbkreis am Eingang zum Kunstpfad zu sehen, und laden die Besucher zum Betreten des Pfades ein.

Die Inspiration für dieses Projekt war der visionäre Fotograf Edward Muybridge, der 1878 in Kalifornien die Bewegungsphasen eines galoppierenden Pferdes fotografierte. Muybridge gilt als Pionier der Chronofotografie und hat durch seine Arbeit maßgeblich zur Entwicklung der Bewegungsstudien und der frühen Filmtechnik beigetragen. Diese Aufnahmen realisierte er mithilfe einer Serie von Kameras, die in schneller Abfolge ausgelöst wurden. Seine Arbeiten führten zur Erfindung des Zoetropes, eines Geräts, das die Illusion von Bewegung erzeugt, indem es eine Serie von Bildern schnell hintereinander abspielte. Das legte den Grundstein für die Entwicklung des modernen Films und der Animation.

Muybridges beeindruckende Werke haben uns dazu inspiriert, den Bewegungsablauf eines menschlichen Schrittes nachzubilden und jeden Künstler eine Phase dieser Bewegung malen zu lassen. Das Ergebnis ist ein Gesamtwerk, das die Kreativität und Individualität jedes Künstlers zeigt.

Das Kooperationsprojekt der zwölf Künstler hat eindrucksvoll gezeigt, wie künstlerische Zusammenarbeit und historische Inspiration zu etwas Einzigartigem führen können. „In Bewegung“ ist nicht nur ein visuelles Highlight, sondern auch eine Hommage an die revolutionären Werke der Vergangenheit, die uns bewegt haben.