Muggensturm hat eine hohe Lebensqualität, einen beispielhaften kommunalen Frieden, ist wohlhabend, ehrgeizig und zukunftsorientiert.“ Dieses Fazit zog Landrat Jürgen Bäuerle bei einem Besuch in der 6.300-Einwohner-Gemeinde.
Verkehrsthemen standen im Mittelpunkt der Gespräche im Muggensturmer Rathaus, zu dem Bürgermeister Dietmar Späth auch Harald Unser, Walter Jüngling und Peter Walter, Fraktionsvertreter aus dem Gemeinderat, eingeladen hatte. Besonders am Herzen liegt der Gemeinde der Umbau des Knotenpunktes L 67/L 607 zu einem Kreisverkehrsplatz. An der Kreuzung beim stark frequentierten Freizeit- und Sportgelände werde auch aufgrund des erlaubten Tempos 70 eine besorgniserregende Unfallhäufigkeit registriert. Nach dem Willen der Gemeinde soll der Knotenpunkt zum Kreisverkehr umgestaltet werden und eine Gemeindestraße anbinden. Die L 67 soll dabei von der jetzigen Trasse abgerückt werden, damit die Gemeinde den Bereich des Sportparks weiterentwickeln kann. Eine entsprechende Grobplanung ist im Straßenbauamt des Landratsamtes bereits erstellt worden. Da zwei Landesstraßen betroffen sind, muss das weitere Vorgehen mit dem Regierungspräsidium abgestimmt werden. Landrat Jürgen Bäuerle, der sich auch vor Ort von der Situation am Knotenpunkt überzeugte, versprach der Gemeinde die Unterstützung der Landkreisverwaltung. Zunächst soll eine Verkehrsschau klären, ob eine Temporeduzierung oder eine Änderung der Beschilderung die Lage bis zur Realisierung eines Kreisverkehrs entschärfen kann. Erörtert wurde auch die aktuelle 6,5 Millionen Euro teure Baumaßnahme „Unterführung Hauptstraße“, die vom Landkreis mit 530.000 Euro mitfinanziert wird. Bei der Besichtigung der eindrucksvollen Baustelle konnten sich Landrat, Bürgermeister und Fraktionsvertreter davon überzeugen, dass die Arbeiten planmäßig vorangehen. Der spektakuläre Einschub des Rahmenbauwerkes soll Ende Juli erfolgen. Mit der Fertigstellung der Bauwerke wird im Februar 2010 gerechnet. Nach Abschluss der Straßenbauarbeiten kann dann der Verkehr auf der Hauptstraße im Juli/August 2010 freigegeben werden.
Landrätliches Lob bekam die Gemeinde für die gute Zusammenarbeit mit der Baurechtsbehörde des Landratsamtes in Bezug auf illegale Bauten im Außenbereich. Muggensturm sei beispielhaft in seinem konsequenten Vorgehen gegen Verstöße, die das Landschaftsbild verschandeln. Beispielhaft ist die Gemeinde laut Landrat auch in ihrem Bestreben um eine hohe Betreuungsquote für unter dreijährige Kinder. Auch das Engagement für den Bücherbus freut den Landrat. Ein Zuwachs von 111 Leseratten zeige, dass das Angebot in Muggensturm geschätzt werde. Bei einer Ortsbesichtigung erläuterten Bürgermeister und Fraktionsvertreter dem Landkreischef die in den nächsten Jahren geplanten Projekte, wobei der Neubau einer Kinderkrippe, die Sanierung und Erweiterung der Wolf-Eberstein-Halle sowie die Weiterentwicklung der Energieerzeugung im Mittelpunkt stehen. Ehrgeizige Pläne, die sich die schuldenfreie Gemeinde mit Gewerbesteuereinnahmen von sieben Millionen Euro durchaus leisten kann. Komplimente durfte auch der Landrat für sich und seine Verwaltung mit nach Rastatt nehmen. Bürgermeister Dietmar Späth betonte, der Landrat trage die „Kommunalbrille“, was dazu beitrage, dass mit dem Landratsamt in allen Bereichen eine enge und konstruktive Zusammenarbeit bestehe.