Gemeinde Muggensturm

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Neubau 6-gruppiger Kindergarten in Muggensturm

Das Baugrundstück an der Vogesenstraße mit ca. 5.000 qm liegt in der Nähe des
Kreisverkehrs, der Veritasstraße und vor allem in dem „Einflussbereich“ der
Bahnlinie, das Thema „Schallschutz“ ist baulich und technisch berücksichtigt. Das
Gebäude positioniert sich möglichst nahe an der Südseite des Grundstücks an der
Parkierung – weit weg von der Bahnlinie und mit einer großen Freifläche in Richtung
nach Norden. Die kompakte Ausbildung schafft kurze und einfache Wege, eine
Entzerrung der Bereiche Kleinkinder/Regelgruppen und eine differenzierte bzw.
lebendige Freiflächennutzung. Durch die kompakte Baukörperausbildung wird die
überbaute Fläche minimiert – somit entsteht nördlich der Freiflächen eine weitere
Grundstückparzelle mit über 1.055qm, die auch einer separaten Nutzung zugeführt
werden kann.


Hier sollen 6 gleichartige Gruppen gebaut werden, die alle Betreuungsformen von der
Kleinkindbetreuung bis zu Regelgruppen und Ganztagesbetreuung in „gleichartigen
Gruppenräumen“ zukunftsfähig und flexibel zulassen.


Das Kindergartengebäude ist im 2-geschossigen Teil mit den Außenmaßen von ca.
27/27 Metern kompakt entwickelt, im Erdgeschoss ist das Gebäude in Richtung Nord
um einen Flügel von ca. 18/10 Metern erweitert, welcher den Koch- oder
Verteilerküchen-/ und Speisebereich inkl. Nebenflächen beinhaltet, das Gebäude ist
nicht unterkellert. Durch einen umlaufenden und überdachten Laubengang im
Obergeschoss werden die Zugänglichkeit zur Freifläche im Erdgeschoss und die
notwendigen Rettungswege je über eine im Norden und Süden angeordnete Treppe
realisiert.


Die innere Halle als das „Herzstück“ des Gebäudes erstreckt sich über beide
Geschoße und öffnet sich als innere und äußeren Spielbereich/Foyer interessant zur
Freifläche. Die Belichtung des Treppenraumes wird u.a. durch ein großzügiges
Glasoberlicht mit RWA-Öffnungsflügeln realisiert, der Aufzug befindet sich in
unmittelbarer Nähe des Haupteingangs und des Treppenraumes.
Nicht nur unter den aktuellen „Pandemievorgaben“ ist etwas Luft vor allem in den
Begegnungsbereichen geschaffen worden. Das sind vor allem die Garderoben, die
Sanitärbereiche, der Küchen – und Speisebereich und eine möglichst sinnfällige
Entzerrung der Verkehrswege.


In der großzügigen Koch- und Verteilerküche inkl. Nebenräumen ist es denkbar ca.
250-300 Essen inkl. Verteilung an andere Kitas zuzubereiten, hier soll „Gesundes und
Frisches Kochen“ mit regionalen Zutaten realisiert werden. Die Kinder speisen in
angrenzenden Speisesaal mit ca. 90m², der teilbar ausgebildet wurde.
Zwischen Speisesaal und Haupteingangsbereich ist der Mehrzweckraum so
positioniert, dass dieser separat/extern zugänglich ist.
Die Gruppen- und Materialräume (KK, RG) gliedern sich um einen zentral zugehörigen
Sanitärblock, sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss.
Im Erdgeschoss befindet sich der rund 35qm große Rückzugs- und
Differenzierungsraum gut zugänglich, jedoch separiert im süd-östlichen Gebäudeteil,
im Obergeschoss ein großzügiger Raum in dem eine Lernwerkstatt + Pädagogisches
Kochen stattfinden kann.

Die Peripherieräume Büro, Verwaltung, Technik etc. befinden sich kompakt im
südlichen Gebäudeteil.

Das Gebäude ist durch die ökologische Holzhybridbauweise und die vorhandene
Technik (PV-Anlage, Wärmepumpen etc.) energetisch so weit optimiert, dass ein CO²-
freier Betrieb gewährleistet wird. Die Fassade wird mit nachhaltigen Materialien und
stellenweise Eingrünungen lebendig und ökologisch gestaltet.


Im Außenbereich befinden sich die überdachten Müll-/Geräteräume, Ki-Wa- und
Bollerwagenabstellplätze und überdachte, abschließbare, sichere Fahrradstellplätze.
Ausreichend Freispielfläche mit Kinderspielgeräten, Barfußparcour uvm. ist auf dem
Grundstück vorhanden, optional kann die Dachterrasse als Freifläche genutzt werden.


Es werden großzügige Parkierungsflächen vorgesehen, so dass der Hol- und
Bringdienst der Kinder und der sonstige Verkehr reibungslos und sicher
funktionieren. So ist ein Stellplatzbereich in der Vogesenstraße parallel zum Gebäude
mit 10 STP angeordnet. Desweiteren ist an der Südspitze des Grundstücks eine
öffentliche Parkierung mit 18 STP geplant. Dieser befindet sich als Puffer zwischen
Straße/ Kreisverkehr und Gebäude. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der
Veritasstraße befindet sich ein großer öffentlicher Park & Ride Stellplatzareal mit ca.
85 STP, der zusätzlich genutzt werden kann.


Freiflächen und Außenanlagen
Grundstück Kita 6 Gruppen: ca. 3.170m²
Grundstück Parkplatz allgemein (Südseite): ca. 775m²
Baufeld für weitere/externe Nutzung (flexibel): ca. 1.055m²
Überbaute Grundstücksfläche 1. BA ca. 910m²
BGF: ca. 1.800m²
BRI: ca. 6.500m³
Notwendige Freispielfläche: max. 200 Kinder x 10m² = ca. 2.000m²
Nach KVJS gibt es keine Mindestfläche, Empfehlung: KK: 4-6m²; RG: 8-10m²


Schallschutz/Akustik
Es wurde eine schalltechnische Untersuchung des Baugebietes durchgeführt, Die
Berechnungen zur Schallausbreitung der umliegenden Lärmquellen ergeben, dass
sich geringfügig höhere Anforderungen an den Äußeren Schallschutz des Gebäudes
(z.B. Fenster, Wandaufbauten) ergeben als ohnehin aufgrund des Wärmeschutzes
geplant. Diese Ergebnisse sind in die Gebäudeplanung eingeflossen. Das Gebäude
wurde auf dem Grundstück so angeordnet, dass es optimal in Bezug auf Schallquellen
des Schienenverkehres Nord und des Straßenverkehres positioniert ist. Auch die
Anordnung und Orientierung von Räumen in Bezug auf deren Funktion ist
berücksichtigt.
Im Inneren des Gebäudes werden zur Schallreduzierung und zur Schaffung eines
angenehmen Klimas alle notwendigen raumakustische Maßnahmen wie z.B.
Akustikdeckensegel, schallabsorbierende Wandbekleidungen o.ä. getroffen.

Tragwerksplanung/Baugrund
Das Gebäude wird im Erdgeschoss als Hybridbauweise ausgeführt:
Halbfertigteildecken mit mitwirkender Ortbetonschicht, betonierten Wänden und
Stahlbetonstützen um den Sanitärkernbereich, sowie tragende Brettsperrholzwände.
Das Obergeschoss wird als reine Holzkonstruktion mit Brettsperrholzwänden und
einer Brettstapel-Leimholzdecke errichtet.
Die Gründung erfolgt über eine tragende Bodenplatte mit umlaufender Frostschürze,
lediglich einige Außenstützen und Wände werden auf Einzel- bzw. Streifenfundamente
gegründet. Die Aussteifung erfolgt über die tragenden Stahlbeton- und Holzwände mit
den massiven Deckenscheiben.
Es liegt ein mitteldicht bis dicht gelagerter Kies-Sandboden vor, die Bemessung der
Fundamente erfolgt entsprechend dem geotechnischen Gutachten.


Gebäudetechnik
Die Gebäudetechnik ist zum überwiegenden Teil auf dem Dach im Freien positioniert,
gewisse Anlagenteile, wie z.B. die Warmwasserbereitung, sind in einem temperierten
Technikraum auf dem Dach untergebracht. Die Hauseinführung (Medien, Wasser,
Strom..) erfolgt zentral über eine Mehrsparteneinführung direkt in den Technikraum im
Erdgeschoss.


Heizung
Das Gebäude wird über Luft/Wasser-Wärmepumpen beheizt und mit Warmwasser
versorgt werden. Zur Wärmeverteilung ist eine Fußbodenheizung vorgesehen. Die
Heizanlage ist auch für die optionale Erweiterung ausgelegt.

Lüftung
Zur Ausführung kommt eine kontrollierte Be- und Entlüftung. Drei Raumlufttechnische
Anlagen versorgen das komplette Gebäude, geplant sind zwei RLT-Anlagen für die
Bereiche der Gruppen-/ Allgemein-/ Haupt- und Nebenräume, Speise- und
Mehrzweckraum. Für den Bereich Koch- und Verteilerküche inkl. Peripherieräume ist
eine separate RLT-Anlage örtlich direkt im angrenzenden Außenbereich des
Küchentrakt angegliedert.


Sanitär bzw. Regenentwässerung
Die Entsorgung von Schmutz- und Regenwasser erfolgt im Trennsystem, somit wird
das anfallende Regenwasser über die extensive Dachbegrünung über das dafür
vorgesehene und dimensionierte Bodenfilter-Rigolensystem geleitet und gelangt so
zur Versickerung.
Alle Einrichtungsgegenstände im Gebäude werden als Schmutzwasser abgeleitet.
Über einen Fettabscheider der im Freien vor dem SW-Schacht positioniert ist, wird so
auch das Küchen- bzw. Spülabwasser vorgereinigt eingeleitet.

EnEV/GEG
Das Gebäude ist durch die ökologische Holzhybridbauweise und die vorhandene
Technik (PV-Anlage, Wärmepumpen etc.) energetisch so weit optimiert, dass ein CO²-
freier Betrieb gewährleistet wird.
Der EnEV/GEG-Nachweis erfolgt über adler + retzbach Architekten.


Elektro
Der berechnete Leistungsbedarf für das Gesamtgebäude ergibt einen Anschlusswert
von ca. 90kW (inkl. Wärmepumpen, Lüftung und Küche), dies erfordert einen
Hausanschluss bis 160 A. Im Hausanschlussraum im EG wird ein
Gebäudehauptverteiler mit Messung installiert. Aufgrund der Gebäudegliederung um
das Foyer wird für jede Nutzungseinheit ein kleiner
Unterverteiler vorgesehen. Zusätzlich wird ein Unterverteiler mit Messung für den
extern nutzbaren Mehrzweckraum und ein Unterverteiler für die Küche vorgesehen, so
ist eine klare Trennung vorhanden.
Weiterhin ist ein außenliegender elektrischer Sonnenschutz geplant. Die
Zentralsteuerung mit Windwächter wird im Technikraum untergebracht. Jeder Raum
kann örtlich über Jalousietaster gesteuert werden.
Zudem ist eine Blitzschutz- und Erdungsanlage vorgesehen.


PV-Anlage:
Auf dem extensiv begrünten Dach wird eine PV-Anlage in optimaler Ost-
Westausrichtung installiert, diese soll zur Eigenversorgung dienen. Die Anlagengröße
beträgt ca. 135kWP, der Eigenbedarf für Heizung, Warmwasser und Verbrauchsstrom
liegt bei 65kWp. Der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist. Somit ist der
Kindergarten ein Plusenergiehaus.


Brandschutz:
Das Gebäude ist in zwei Rauchabschnitte gegliedert, das Treppenhaus wird großzügig
inkl. Luftraum ausgeführt und erhält eine komplette Einhausung als Abtrennung zur
restlichen Fläche. Im Treppenhaus wird über Dach in einem Glasdach eine RWAAnlage
eingebaut. In allen Räumen werden funkvernetzte Rauchwarnmelder installiert.
Es sind überdachte Fluchtbalkone geplant, welche über Konsolen vor die Fassade
gesetzt und aus einer filigranen, leichten Stahlkonstruktion auf Stützen hergestellt
werden.


Aufzugsanlage
Eine barrierefreie Aufzugsanlage ist geplant, die Unterfahrt wird mit ca. 1.10 Meter und
die Überfahrt innerhalb der OG-Hülle hergestellt. Die Lage und Zugänglichkeit von
innen ist sinnvoll für beide Geschosse entwickelt. Technisch kann ein Aufzug mit
Seitenhydraulik und einem Technikschrank im angrenzenden EG-Technikraum
vorgesehen werden.

Lageplan

Ansicht West

Ansicht Süd

Dachaufsicht

Skizze Lüftungsanlage